Beim Glauben hört Toleranz auf – Rassismus auf Glaubensebene
Versuchen Sie mal als Nichtchrist eine Arbeitsstelle bei einem kirchlichen Arbeitgeber (Träger) zu bekommen. Sie bewerben sich also als bekennende Muslime bei einem katholischen Kindergarten. Es wird völlig egal sein, wie gut sie mit Kindern umgehen können, wie wertvoll ihre Pädagogik ist. Es wird keine Rolle spielen, ob sie ethische Werte vermitteln können und eine phantastische Teamplayerin sind. Sie werden die Stelle nicht bekommen. Sie könnten ja andere religiöse Auffassungen in die Kinder eintrichtern, als dass der christliche Arbeitgeber will. Dabei steht im deutschen Grundgesetz, dass niemand aufgrund seiner religiösen Vorstellungen benachteiligt werden darf. Sie arbeiten bei einem christlichen Arbeitgeber? Und sie haben ein rechtliches Problem mit ihm zu klären? Ziehen sie doch vors Arbeitsgericht und klagen ihr Recht ein! Geht nicht, sagen Sie? Sie haben Recht. Das geht nicht. Arbeitsgerichte sind für kirchliche Arbeitgeber nicht zuständig. Da muss man vor zu einer dafür zuständigen Organisation der Kirche, um dort den kirchlichen Arbeitgeber zu verklagen. Das Ende können Sie sich ausmalen.
Kirchliche Institutionen genießen hierzulande große Rechtsfreiheiten, steuerliche Begünstigungen und wertemäßigen Einfluss auf die Politik.
Und diesen Einfluss auf die Politik machen sich die Religionen schon lange zu eigen. Was soll der Unterschied zwischen den Kreuzzügen und dem Dschihad des Islamischen Staates sein? Wo ist der Unterschied zwischen der Hexenverbrennung und der Enthauptung Andersgläubiger vor laufender Kamera? Judenverfolgung, Kreuzigung, Steinigung, … der Möglichkeiten sind vielfältig, auf Glaubensaussagen zu reagieren, und das sowohl von Andersgläubigen als auch von Ungläubigen. Interessant ist hierbei nur die Haltung der Gläubigen, das Martyrium der eigenen Religion (Judenverfolgung, Kreuzigungen,...) als Bürde, als herausragende Eigenschaft und als positiv zu bewertendes Handeln hervorzuheben und die schrecklichen Gräueltaten, die im Namen ihrer Religion verübt wurden, zu verdrängen oder gar zu negieren. Wohl die Untaten der anderen Religionen werden hervorgehoben.
Sowohl im Islam als auch im Christentum gehören das Missionieren zur Aufgabe der Gläubigen. Religiöse Wertevorstellungen werden ohne Rücksicht auf vorhandenes Kulturgut und vorhandenen Glauben „eroberten“ Völkern übergebügelt. Das geschah bei der Eroberung der Mayas, das geschieht zur Zeit im Nahen Osten, das geschieht in Irland mit Katholiken und Protestanten, das geschieht täglich um uns herum.