Jahweh ist für alle da (kurze Version von „mein Gott“)

Gott, Gottvater, Herr, Allah, Elohim, El, Baal, Abba, Jehova, … Die Aufzählung der Namen, mit denen der einzig wahre Gott bezeichnet wird, lässt sich noch lange fortsetzen. Sehr interessant ist dabei die Entstehung der wahren Gottheit, die keine anderen Götter neben sich duldet. Dass er keine anderen Götter neben sich duldet ist entwicklungsgeschichtlich nicht immer so gewesen. Auch im Judentum gab es eine Zeit, in der es mehrere Götter gab. Das war eine weit verbreitete Annahme, dass es Götter für verschiedene Dinge gab und zwar unabhängig vom geographischen Raum. Heute hat sich das in Indien im Hinduismus noch erhalten, wo Götter nebeneinander für oder gegen etwas sind, jemanden beschützen oder schaden wollen und sich mitunter auch untereinander bekämpfen. In den Hinduismus wird man übrigens hinein geboren. Es gibt kein rauskommen und und kein reinkommen. Missionsarbeit, welche oft kriegerische Ausmaße annahm und noch annimmt (Katholizismus, Islam) ist also überflüssig. Es gab also den Jahweh für den Stamm Jakobs, den Jahweh für das Dorf Judäa und so fort. Und alle Götter wurden verehrt. Glauben aus mesopotanischen, persischen, assyrischen, ägyptischen, griechischen, römischen, nordischen Reich vermengten sich immer wieder, die eine Religion entlieh aus der anderen etwas und bildete es weiter aus. Der sogenannte Polytheismus, also der Glaube an mehrere Gottheiten – männlich, weiblich sowie geschlechtsneutrale – war allgegenwärtig. Es dauerte ca. 1000 Jahre, bis sich im Lande Kanaan der Glaube an einen einzigen wahren Gott durchsetzte. Erst war es der Gott des Stammes Abraham, der sowohl im Judentum, wie auch im Christentum und Islam als Gründervater Israels gilt. Mit der Aufteilung durch seine zwölf Söhne in die zwölf Stämme Israels wurde es der Gott Israels. Erst später wurde er dann in einigen Schriften des Alten Testamentes (nicht in allen), der Gott aller auf der Welt. Genauso verhielt es sich mit seiner Zuständigkeit. Zuerst war Gott nur für Abrahams Sippe da, dann nahm er sich der Stämme an und hatte sein auserwähltes Volk. Schließlich kümmerte er sich um die ganze Menschheit. Eine beachtliche geschichtliche Entwicklung, die dazu sehr sonderbar anmutet, wenn man vergleicht, dass er sich auf der einen Seite einzelnen Menschen zeigte, sich ihnen offenbarte, sogar mit ihnen diskutierte und stritt und sich auch von ihnen umstimmen ließ, wenn er auf der anderen Seite so allmächtig ist, dass er Himmel, Erde und alles, was auf ihr kreucht und fleucht, erschaffen haben soll. Der Mythos von der einzig wahren Lehre
Religionen, in denen nur an einen einzigen Gott geglaubt wird – und dabei ist es egal, ob es sich um das Christentum mit seinen verschiedenen Richtungen, das Judentum, den Islam, die Zeugen Jehovas oder die Mormonen handelt, schließen aus, dass es andere Götter gibt. Damit sprechen sie auch allen anderen Religionen ihre Wahrheit ab. Wenn ich denn glaube, dass Gott der Herr das Universum mit allem darinnen geschaffen und den Menschen nach seinem Ebenbild gestaltet hat, dann gibt es keinen Raum für Krishna, Vishnu, Manitou, Gaia, Zeus, Mars, Athene, Re, Isis, Thor, Odin oder wen auch immer. Dafür gibt es keine Existenzgrundlage. Ich muss sie ablehnen. Und als Glaubender kann ich auch Belege dafür anbringen, dass das so stimmt: Gott hat mit einigen auserwählten Menschen gesprochen. Er hat sich ihnen zu erkennen gegeben. Er hat sich ihnen offenbart, ihnen gedeutet, was er mag und wie er behandelt werden will. Da gibt es also Zeugen für. Jetzt stellt sich die Frage, wie denn der Glaube an den einen Gott entstanden ist. Haben sich zuerst die Menschen Gott ausgedacht oder hat er sich zuerst offenbart? Wenn er sich zuerst offenbart hat, dann stellt sich die Frage, wie die anderen Menschen zu ihren anderen Vorstellungen von Religion gekommen sind. Die müssen sich ihre Religion dann ausgedacht haben. Egal, wie man es auch dreht und wendet, irgendwelche Menschen müssen sich Glauben an Götter oder ein Gottesbild ausgedacht haben. Und viele viele Menschen folgten ihnen. Gründe dafür zeige ich in diesem Buch genug auf. Abraham (der Gründervater des Monotheismus) hat sich also für einen Gott unter vielen Gottheiten entschieden und dies war die Richtige. Na, ja, dagegen ist Lotto noch wahrscheinlicher. Der Koran schildert, wie Abraham alle Götzenfiguren und -bilder, die sein Vater zum Verkauf geschnitzt hatte, bis auf die größte Figur zerstört hatte. Dieser größten Figur hat er eine Waffe geschnitzt und dann klar gemacht, dass diese eine Gottheit die anderen zerstört hat, um zu beweisen, dass er der einzige Gott ist, der existiert. Im Alten Testament werden sie diese Erzählung natürlich vergeblich suchen. Welche Religion wirbt schon damit, dass sich ihr Begründer alles selber ausgedacht hat. Aber auch wenn diese kleine Geschichte nicht stimmen sollte, zeigt sich in ihr, wie klein der Schritt ist, aus Glaubenden Zweifler zu machen. Religionen wurden ausgedacht, ersponnen und zusammengeschustert. Viele Religionen übernahmen Traditionen aus anderen Glaubensrichtungen.
Der Glaube an den einen wahren Gott, der den Himmel und die Erde geschaffen hat, ist also nicht vom Himmel gefallen. Er hat sich entwickelt, von der Vielgötterei zur Stammesgötterei zum israelitischen Gott und zum heutigen Gott.
Die Darstellung von Gott, bzw. Gott selber steht nicht für sich, sondern ist abhängig von der geschichtlichen Entwicklung der Menschen.