Nachwort

Es gibt viele gute Gründe, an christlichen Wertevorstellungen festzuhalten. Es gibt positives an der islamischen Sichtweise und an den jüdischen Riten. Ohne die großen Religionen wäre unsere Welt ärmer und unsozialer. Wir hätten größere Schwierigkeiten gehabt, Kulturgemeinschaften zu werden. Hochkulturen sind immer auch religiöse Kulturen gewesen, sowohl die Mayas, die Ägypter als auch das Abendland u.v.a. mehr.
Religionen haben Menschengruppen zusammengehalten und ihnen Richtung vorgegeben. Das ist das Gute an Religionen, dass sie Orientierung bieten.
Die inhaltliche Gestaltung und die Methoden, mit denen sie sich selber stabilisiert sind jedoch sehr zweifelhaft und für ethische Vorstellungen, in denen jeder Mensch die gleichen Rechte besitzt und als ebenwertig anzusehen ist, schwer zu begreifen.
Der Glaube an den einen Gott ist in unserer Kultur tief verwurzelt, hat uns geprägt und unsere Kultur stark mitgeformt. Sich unsere Welt ohne diesen Glauben vorzustellen ist ein schweres Unterfangen. Dieses Buch sollte eine Hilfe dabei sein, die Welt mit Augen zu sehen, die nicht an die Existenz Gottes glauben.
Und auch das möchte ich festhalten: Auch der Unglaube ist ein Glaube. Und ich möchte nicht den Fehler machen, meine Sichtweise der Dinge als alleingültig stehen zu lassen.
Wer sich hat anregen lassen, über seine eigene Haltung nachzudenken und noch nicht müde ist, könnte sich z.B. die Fragen beantworten:
Gott ist gut – für wen?
Welchen Wert hat Sünde?
Der Messias erlöst die Menschen – aber wovon?
Was unterscheidet den alleinigen Gott vom alleinigen Gott?
Der Himmel als ewiges Leben
Warum dann erst auf der Erde leben?
Warum beschreibt der Mensch den Himmel wie das erreichen seiner irdischen Bestrebungen nach Unsterblichkeit, Fliegen, Jugend, Schönheit, Intelligenz, Ansehen, Macht?
Wieso soll Jesus Christus nach nur neun Stunden am Kreuz gestorben sein, obwohl ihm nicht die Beine zerschlagen wurden? Andere Gekreuzigte sind erst nach Tagen gestorben, nachdem man ihnen die Beinknochen zerschlagen hat, damit sie absacken und dann ersticken
Wenn Gefühle Gedanken ohne Worte sind:
Denken benötigt Sprache. Ohne Sprache kein Denken, sondern fühlen. „Göttisch“ als Dialekt wovon?